Pressemitteilung der OBS
Frankfurt, 06.04.2011
Drucksache "Bild" - Fehlanzeige Journalismus
Studie der Otto Brenner Stiftung analysiert Machart und Erfolg der "Bild"-Zeitung
"Bild" ist ein Boulevardmedium, das täglich großes Geschrei und viel Gedöns um sich selbst macht, aber kaum Journalismus. Deshalb kann derjenige, der "Bild" nur anhand journalistischer Kriterien untersucht, weder ihre Machart verstehen, noch ihren Erfolg erklären.
An die Stelle des Journalismus, der mit seiner Arbeit der Information, der Orientierung und Kommentierung von gesellschaftlich Bedeutsamen sein Publikum erreichen will, setzt "Bild" Methoden der Werbung, der Unterhaltung, der Kampagnenkommunikation und des Marketings. So lautet das zentrale Ergebnis einer neuen "Bild"-Studie, die bei der Otto Brenner Stiftung erschienen ist. "Bild" folgt einer Logik, die darauf zielt, ein Catch-all-Medium herzustellen, das möglichst viel Publikum fängt und fesselt - von diesem Ziel leiten sich Themenwahl und Machart ab. Dieses Leitbild verfolgen Verlag, Herausgeber und Chefredaktion mit aller Konsequenz. Das fängt bei dem immer noch niedrigen Preis an, geht mit einem ausgefeilten Vertriebssystem weiter und gipfelt darin, dass Themen, Sprache, Bilder und Layout rücksichtslos als Stimulationsmittel und Reizwerte eingesetzt werden. (...)